Wenn Kirchen zu Kitas und Boxtrainingsräumen werden
Über die Ostertage gehen mehr Leute in die Kirche als sonst. Doch häufig sind Kirchenbänke spärlich besetzt, Menschen treten aus der Kirche aus, Kirchensteuer-Einnahmen fallen weg. Das macht den Erhalt alter Kirchengebäude schwierig.
Der größte Teil des Saarlandes liegt auf dem Gebiet des Bistums Trier: Dort wurden seit 1995 insgesamt 33 katholische Kirchen profaniert. Davon 13 Kirchen von 2019 bis 2023, also innerhalb von fünf Jahren.
Aktuell laufen Profanierungsverfahren für drei weitere katholische Kirchen. Auf dem Gebiet des Bistums Speyer, also im Saarpfalz-Kreis, wurden seit 2006 vier Kirchen profaniert. Zudem wurde beschlossen, die Kirche St. Chrodegang in Oberwürzbach-Reichenbrunn in St. Ingbert zu entweihen. Und die evangelische Kirche im Saarland hat seit 1993 25 Kirchen aufgegeben, davon sieben seit 2019.
SR-Reporter Matthias Alexander Schmidt Matthias aus der Redaktion für Kirchen- und Religionsthemen war bei SR 2 KulturRadio zu Gast, um über das Thema der Profanierung zu sprechen. Er berichtet auch davon, welche Fälle von "Umnutzung" es gibt. Etwa St. Bonifatius in Dudweiler und Christkönig in Saarlouis-Roden, die beide in eine Kita umgewandelt wurden. Eine evangelische Kirche wurde sogar einmal zum Boxtrainigsraum.
Ein Thema in der Sendung "Der Nachmittag" vom 27.03.2024 auf SR 2 KulturRadio. Das Bild zeigt die seit 2003 entweihte Kirche St. Mauritius in Alt-Saarbrücken. Das Oberverwaltungsgericht in Saarlouis hat entschieden, dass die Kirche nicht länger unter Denkmalschutz steht. Damit könnte das Gebäude abgerissen werden.
