Fynn Kliemann zu Gast bei Kulturgut Ost in Saarbrücken

Fynn Kliemann zu Gast bei Kulturgut Ost in Saarbrücken

Jana Bohlmann / Onlinefassung: Lisa Huth   27.04.2024 | 11:35 Uhr

Kulturgut Ost am #SektorHeimat lädt zwischen April und Dezember Personen aus der Musikwirtschaft ein. Den Auftakt der „X:PERTISE“-Reihe machte der umstrittene Musiker, Influencer und Unternehmer Fynn Kliemann. Die Veranstaltung war ausverkauft.

Fynn Kliemann war im Saarbrücker Osthafen zu Gast. Vorab in den sozialen Netzwerken heftig Kritik. Der Grund: Vor zwei Jahren sorgte Jan Böhmermann in der Sendung "ZDF Magazin Royal" für Schlagzeilen über Fynn Kliemann. Er habe in der Corona-Zeiten angeblich fair produzierte Masken verkauft, die in Wirklichkeit in Asien zu einem Spottpreis produziert wurden.

Verfahren wurde eingestellt

Die Staatsanwaltschaft ermittelte wegen mutmaßlichem Betrug und unlauterem Wettbewerb. Das Verfahren wurde eingestellt, nachdem Kliemann 20.000 Euro an vier gemeinnützige Organisationen gezahlt hatte.

Darum ging es am Freitagabend aber zunächst nicht. Kliemann war vom Kulturgut Ost nach Saarbrücken für eine neue Gesprächsreihe eingeladen worden, bei der Menschen aus der Musikbranche ihr Wissen ins Saarland bringen.

Ein eigenes Label gegründet

Kliemann erzählt offen aus seinem Leben – und was er getan hat, um mit seiner Musik erfolgreich zu werden. Durch Zufall wird der Musiker Nisse auf die Facebook-Videos von Fynn Kliemann aufmerksam.

Eins kommt zum anderen, und Kliemann bekommt einen Plattenvertrag angeboten – den er aber ablehnt. Kliemann gründet selbst das Label Two Finger Records. Sein erstes Album wird alleine 100.000 Mal vorbestellt.

Selbstzweifel und keine Live-Auftritte

Großes Thema an dem Abend sind aber auch die nicht so schönen Momente: „Jeder Musiker und jede Musikerin wird das kennen, das ist einfach der pure Selbstzweifel, von der ersten Sekunde bis zur letzten hinterfragst du alles, was du machst. Ist es doch kompletter Schrott?“

Außerdem verrät der Musiker, dass er seine Musik, sobald sie veröffentlicht ist, am liebsten nie wieder hören will und dass er keine Live-Auftritte macht, weil er davor Todesangst hat.

Cool finden, was man macht

Fynn Kliemann gibt dem Publikum, in dem sich viele Musikerinnen und Musiker befinden. an diesem Abend einiges mit auf den Weg: „Dass man einfach cool findet, was man macht. Ich glaube, Selbstbewusstsein ist das allerwichtigste in deinem kleinen Kit, dass du einfach sagst: Ey, ist mir scheißegal, ob du’s magst, aber ich finds geil.“

Soviel wie möglich posten

Social Media spiele dabei auch eine wichtige Rolle – zumindest bei ihm, denn dadurch ist er ja schließlich groß geworden: „Auf jeden Fall ein Tipp für alle, die Mucke machen: Poste einfach wie so ein Berserker.“

Maskenskandal dann doch noch Thema

Zum Schluss geht er auch noch auf Fragen ein, gibt Tipps für gute, kostenlose Tools zur Musikproduktion und äußert sich auf Nachfrage dann doch noch zu den Auswirkungen des Maskenskandals.

„Einige Tage nach dem Bericht ging es los, dass Leute alles zurückgeschickt haben, was ich jemals wirklich gekauft haben. Kunst, Klamotten, viel Musik, und das kann man so in Schwellen rein so Lkw-weise. Ich hatte ja was anderes zu tun da gerade. Und dann haben wir gesagt: Ey, pass mal auf, retourniert alles, gebt ihnen einfach ihr Geld zurück.“

Das Foto ganz oben zeigt Fynn Kliemann. (Bildquelle: picture alliance/dpa | Hauke-Christian Dittrich)

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