Wolfexperte Werner Freund (Foto: Michael Schönberger)

Werner Freund verstorben

red/S.Balle   10.02.2014 | 13:49 Uhr

Der Merziger Wolfsforscher Werner Freund ist tot. Der 80-Jährige verstarb am Sonntag. Er war weltweit anerkannt für seine Arbeit mit Wölfen. Im Merziger Wolfspark lebte er seit den 70er Jahren eng mit den Tieren zusammen.

Sein Leben stand im Zeichen der Wölfe. Werner Freund sah es als seine Aufgabe an, Missverständnisse zwischen Wolf und Mensch auszuräumen. 1977 eröffnete der gebürtige Hesse seinen Wolfspark in Merzig. Über die Jahre wurde dieser immer weiter ausgebaut und beherbergt heute auf 4,5 Hektar rund 20 Wölfe unterschiedlicher Rassen. Zusammen mit seiner Frau zog Freund in Merzig insgesamt über 70 Wölfe groß.

Besucher aus aller Welt staunten über die enge Beziehung Freunds zu seinen Tieren. Seine Stellung als Alpha-Wolf unter Wölfen galt als weltweit einmalig. Werner Freund kämpfte mit ihnen um Fleisch, knuddelte und streichelte die sonst menschenscheuen Tiere. Seine Bücher und Forschungserkenntnisse wurden von Canidenforschern aus der ganzen Welt anerkannt und diskutiert.

1995 erhielt er für seine Initiative und für die Errichtung des Parks den Saarländischen Verdienstorden. Für den Wolfspark hat Freund schon vor Jahren eine Nachfolgerin eingearbeitet, die nach seinem Tod die Arbeit mit den Tieren fortsetzen sollte.

Der Bürgermeister der Stadt Merzig, Marcus Hoffeld, äußerte sich bestürzt über den Tod von Werner Freund. Hoffeld sagte, Merzig habe ihm viel zu verdanken. Er habe durch seine Arbeit die Stadt in ganz Deutschland bekannt gemacht.

Stationen seines Lebens


Werner Freund wurde 1933 in Hessen geboren. Nach einer Lehre als Gärtner wechselte er schließlich in den 50er Jahren zur Bundeswehr. Aufgrund seiner Affinität zu Tieren wurde ihm die Betreuung eines Bären anvertraut. 17 Jahre lang beschäftigt sich Freund daraufhin mit Bären. In den 60er und 70er Jahren unternahm er Expeditionen in die entlegensten Gebiete der Erde, u.a. nach Papua-Neuguinea, Afrika und Mittelamerika.

1972 zog Freund zusammen mit seiner Ehefrau nach Merzig. Im gleichen Jahr bekam er seinen ersten eigenen Wolf "Ivan". In den Folgejahren baute Freund den Merziger Wolfspark auf, der weit über die Grenzen Deutschlands berühmt wurde.

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